Cannabis Sativa

Der Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt, er wird seit rund 8000 Jahren vom Menschen verwendet. Früheste Belege für eine Kultivierung des Hanfes finden sich für das China des dritten Jahrtausends vor unserer Zeitrechnung. Dort wurde er vor allem als Nahrungsmittel eingesetzt, außerdem fanden seine Fasern Verwendung in der Textilherstellung. Bereits 2000 Jahre vor unserer Zeitrechnung wurde Hanf in Indien gezielt bei kultischen Ritualen zur Erweiterung des Bewusstseins eingesetzt. Während dieser langen Tradition als Kulturpflanze hat die Gattung Hanf eine Entwicklung und Ausdifferenzierung erfahren, die zu zwei verschiedenen Ausprägungen oder Hanfarten geführt hat.

Unterarten der Cannabis Sativa

Neben der Art Cannabis indica (indischer Hanf), die vor allem im südasiatischen Raum zu finden ist, existiert die Art Cannabis sativa (sogenannter echter Hanf), welche wiederum in die Unterarten bzw. Varietäten Cannabis Sativa ar. sativa (Kulturhanf) und Cannabis sativa var. spontanea (Wildhanf) unterteilt werden kann. In den 1920er Jahren wurde eine dritte, vor allem in Sibirien beheimatete reine Hanfart – die Cannabis ruderalis – beschrieben. Ihr Artcharakter kann nach neuesten Untersuchungen allerdings nicht bestätigt werden.

Cannabis sativa kommt ursprünglich wahrscheinlich aus Zentralasien (Kasachstan) und ist heute in gemäßigten Zonen und in den Subtropen beheimatet. Aus ihr wurden die Hanfarten gezüchtet, die heute als Nutzpflanzen angebaut werden. Cannabis sativa verfügt als Kulturpflanze über entscheidende Vorteile gegenüber anderen Pflanzen. So ist sie etwa sehr anpassungsfähig und wächst relativ schnell. Aufgrund ihres buschigen Wuchses, der bald den Boden von einfallendem Sonnenlicht abschirmt, kann außerdem kein Unkraut gedeihen, wodurch der schädliche und kostenintensive Einsatz von Unkrautvernichtern unnötig wird. Die hochwüchsigen Pflanzen der Cannabis Sativa liefern außerdem einen hohen Ertrag an Fasern, die etwa in der Textil- und Automobilindustrie Verwendung finden. Die nährstoffreichen Samen des Hanfes werden zu Hanföl verarbeitet und häufig auch als Tierfutter verwendet.

Als Rauschmittel ist Cannabis sativa aufgrund ihres geringeren THC-Gehaltes weniger ergiebig als der indische Hanf. Viele Konsumenten schätzen trotzdem den Rausch, der durch Marihuana der Cannabis sativa hervorgerufen wird als einen, im Vergleich zu dem des indischen Hanfes eher euphorischen, weniger lähmenden Rausch. Durch die Kreuzung von Pflanzen beider Arten versucht man ihre jeweiligen Vorteile in Hybridpflanzen zu vereinigen.